Agliardi

[173] Agliardi (spr. aljárdi), Antonio, päpstlicher Diplomat, geb. 4. Sept. 1832 in Cologno (Bergamo), studierte kanonisches Recht und Theologie, war 12 Jahre Pfarrer in der Diözese Bergamo, bis er vom Papst beauftragt wurde, einen irischen Bischof nach Kanada zu begleiten. Nach seiner Rückkehr ward A. zum Sekretär der Propaganda in Rom ernannt. Leo XIII. sandte ihn 1884 unter Ernennung zum Erzbischof von Cäsarea in portibus in fidelium nach Indien, um über die dortige Herstellung der kirchlichen Hierarchie zu berichten, und A. ging 1887 von neuem dahin, um das mit Portugal abgeschlossene Konkordat auszuführen. 1887 wurde er zum Sekretär der außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten, 1889 zum päpstlichen Nunzius in München ernannt und 1892 in gleicher Eigenschaft nach Wien versetzt. Als er sich 1895 in Ungarn in den dortigen Kirchenstreit einmischte, beschwerte sich die ungarische Regierung über ihn; A. wurde daher 1896 abberufen und zum Kardinal und Erzbischof von Ferrara ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 173.
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