Alcalá

[281] Alcalá (arab., »Kastell«), Name vieler Ortschaften in Spanien. Darunter: 1) A. de Chisbert, Stadt in der span. Provinz Castellon, Bezirk San Mateo, an der Eisenbahn Valencia-Barcelona, unweit des Mittelmeers, mit Tabakfabrikation und ((897) 6392 Einw. – 2) A. de Guadaira, Stadt in der span. Provinz Sevilla, Bezirk Utrera, am Guadaira und an der Eisenbahn Sevilla-Carmona, mit einem maurischen Kastell und (1897) 8930 Einw., Ausgangspunkt des nach Sevilla führenden Aquädukts. – 3) A. de Henares (lat. Complutum), Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Madrid, am Henares und an der Eisenbahn Madrid-Saragossa, hat eine gotische Hauptkirche, einen Palast des Erzbischofs von Toledo (gegenwärtig Staatsarchiv), ein Colegio (San Ildefonso, ehemals Universität) mit einer Kapelle (darin das schöne Grabmal des Kardinals Jimenez), eine Kavallerieschule, Leder- und Seifenfabrikation, Weberei und (1897) 10,543 Einw. Die Stadt ist Geburtsort des Cervantes. Die 1509 vom Kardinal Jimenez gestiftete Universität wurde 1836 nach Madrid verlegt. Die Bibliothek derselben enthält das Original der hier gedruckten »Komplutensischen Bibel«. – 4) A. del Río, Flecken in der span. Provinz Sevilla, auf einer Anhöhe am rechten Ufer des Guadalquivir, 10 km oberhalb Sevilla, mit Altertümern aus der Römer- und Maurenzeit und (1897) 2973 Einw. – 5) A. de los Gazules, Flecken in der span. Provinz Cadiz, Bezirk Medina-Sidonia, am Barbate, mit (1897) 9972 Einw. – 6) A. la Real, Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Jaén, auf einem Plateau gelegen, hat (1897) 15,409 Einw., die Wein- und Gemüsebau und Wollwäscherei betreiben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 281.
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