Andreasorden

[503] Andreasorden, 1) höchster russ. Orden, früher »das blaue Band« genannt, wurde von Peter I. 30. Nov. (11. Dez.) 1698 für Auszeichnung im Türkenkriege gestiftet, später auch für andre Verdienste verliehen. Der Orden hat nur eine Klasse und wird nur Personen im Generalleutnantsrang, die den Alexander Newskij- und den Weißen Adlerorden haben, den sie am Hals, resp. im Knopfloch tragen, verliehen. Zwölf Ritter erhalten jährliche Pensionen. Die Dekoration (s. Tafel »Orden II«, Fig. 22) besteht in einem goldenen, schwarz emaillierten, zweiköpfigen gekrönten Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Auf dem Adler liegt ein dunkelblaues Andreaskreuz mit dem heil. Andreas in natürlicher Farbe mit goldener Binde. Der Revers zeigt nur den Doppeladler. Auf den Ecken des Kreuzes steht: S. A. P. R. (Sanctus Andreas, Patronus Russiae). Die Dekoration wird von einer Krone gehalten, an der das himmelblaue Band oder die Kette befestigt wird. Der achtstrahlige silberne Stern hat in der Mitte ein Medaillon mit dem kaiserlichen Doppeladler, um den sich eine Schlange windet; ein blauer Kreis mit der Inschrift. »Für Treue und Glauben« umgibt das Medaillon. An Offiziere wird der Orden mit Schwertern verliehen. Das Ordenskleid ist ein grünsamtener Mantel, mit Silber besetzt, ein Samthut mit roten Federn. Dazu tragen die Ritter eine Kette aus drei abwechselnden Gliedern. Der Ordenstag ist der 30. November. Vgl. Schöppl, Der kaiserlich russische St. A. (Wien 1899). – 2) Schott. Orden, s. Distelorden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 503.
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