Annolied

[548] Annolied, mittelhochdeutsches Gedicht aus dem Ende des 11. Jahrh., das in 876 Versen die Verherrlichung des heil. Anno, Erzbischofs von Köln, enthält. Der Dichter, der wohl dem Kloster Siegburg bei Bonn angehörte, läßt als Einleitung eine Skizze der christlichen Weltgeschichte vorausgehen und schildert dann des Heiligen weltliche und geistliche Regierung und seinen Kummer über die Deutschen, die sich durch innere Zwietracht selbst zu Grunde richteten. Das A. ist in seiner Darstellung äußerst lebendig. oft großartig. Zu Breslau entdeckt, wurde das Gedicht, dessen Handschrift verloren ist, zuerst herausgegeben von M. Opitz (Danz. 1639), zuletzt mit ausführlicher Einleitung von Rödiger in den »Monumenta Germ. histor., Deutsche Chroniken« I (Hannov. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 548.
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