[890] Assignaten (franz. Assignats), Anweisungen, besonders jenes französische Papiergeld, das am 1. April 1790 von der Nationalversammlung zur Tilgung der Nationalschuld dekretiert wurde. Es bestand anfangs in Anweisungen auf den Wert der eingezogenen geistlichen Pfründen (daher die Bezeichnung »A.«), später auch auf den der königlichen und Emigrantengüter, bei deren Veräußerung die A. an Zahlungs Statt angenommen werden sollten. Bald darauf wurde den A. Zwangskurs verliehen. Zuerst wurden für 400 Mill. Livres, nach einigen Monaten, besonders auf Mirabeaus Betrieb, weitere 800 Mill. Livres und nach und nach für 45,578 Mill. ausgegeben, wozu noch viele gefälschte kamen. Man hatte A. von 5 bis zu 10,000 Livres. und zwar in verschiedenem Format, von weißem, gelbem, blauem, rotem und grünem Papier, mit mancherlei Devisen und Verzierungen. Die zuerst ausgegebenen führten die Aufschrift: »Domaines nationaux«. Kurze Zeit kursierten die A. gleich barem Gelde; doch sank ihr Kurs trotz Schreckensregiment und Guillotine sofort gegen Metall, als sie in schrankenloser Weise vermehrt wurden. 1796 galten sie kaum noch 1 Proz., so daß die Waren zu enormen Preisen in Papier verkauft wurden, ohne daß die gesetzliche Anordnung nicht zu überschreitender Maximalpreise hiergegen helfen konnte. Im Februar 1796 wurden sie außer Kurs gesetzt und zu 1/30, später zu 1/100 ihres Nominalwerts gegen ein neues Papiergeld, die Mandaten (Territorialmandaten), umgetauscht, die selbst wieder nach wenigen Monaten auf kaum 3 Proz. zurückgingen, nachdem für 2400 Mill. Livres mit Zwangskurs ausgegeben worden waren. Am 21. Mai 1797 wurden alle A. für ungültig erklärt, die noch nicht gegen Mandaten ausgetauscht waren. Als der Zwangskurs der letztern im Februar 1797 aufgehoben wurde und die öffentlichen Kassen die Mandaten zum Tagespreis annahmen, stand der letztere auf 1/4000 ihres Nominalbetrags. Vgl. Stourm, Les finances de l'ancien régime et de in Révolution (Par. 1885, 2 Bde.).