Auffenberg

[89] Auffenberg, Joseph, Freiherr von, Bühnendichter, geb. 30. Ang. 1798 in Donaueschingen, gest. 25. Dez. 1857 zu Freiburg i. Br., studierte seit 1813 an letzterm Orte die Rechte, nahm am Feldzug von 1815 teil, ward Leutnant in Karlsruhe und brachte hier seine Erstlingswerke: »Pizarro« und »Die Spartaner«, mit Glück zur Ausführung, wodurch ermutigt er nun eine lange Reihe historischer Trauerspiele nachfolgen ließ. A. wurde 1822 Mitglied des Hoftheaterkomitees, bald darauf Präsident desselben. 1832 unternahm er eine als »Humoristische Pilgerfahrt nach Granada und Cordoba« (Leipz. 1835) von ihm lebendig beschriebene Reije nach Spanien. 1839 wurde er badischer Hofmarschall. Auffenbergs Talent war von jener vorherrschend deklamatorischen Richtung, die aus äußerlicher Nachahmung des Schillerschen Pathos hervorgegangen war. Seine Dramen: »Die Flibustier«, »König Erich«, »Das Opfer des Themistokles«, »Fergus Mac Ivor«, »Das Nordlicht von Kasan«, »Der Löwe von Kurdistan«, »Der Prophet von Florenz« u. a., erhielten sich einige Jahre auf dem Repertoire. Seine Trilogie »Alhambra« (Karlsr. 1829–30, 3 Bde.), ein »Epos in dramatischer Form«, ist nicht ohne Phantasie, aber ohne tieferes Leben und künstlerisches Maß. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien in 22 Bänden (3. Aufl., Wiesbad. 1855; Auswahl 1851, 7 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 89.
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