Bayer-Bürck

[495] Bayer-Bürck, Marie, Schauspielerin, geb. 30. Okt. 1820 in Prag, Tochter des Schauspielers Franz. Rud. Bayer (1780–1860), betrat dort zuerst 1836 die Bühne. Nachdem sie später drei Jahre hindurch am Hoftheater in Hannover gespielt hatte, wurde sie 1841 an das Hoftheater in Dresden engagiert, dem sie bis 1890 angehörte. 1849 verheiratete sie sich dort mit dem Schriftsteller August Bürck, nach dessen Tode 1863 mit dem Oberstleutnant von Falkenstein. Ihre Glanzzeit fällt in ihre jüngern Jahre, als sie die Julie in »Romeo und Julie«, die Luise in »Kabale und Liebe«, Gretchen im »Faust«, die Prinzessin in »Tasso«, Emilia Galotti etc. spielte. Ihre vollendetsten Schöpfungen waren die Marianne in Goethes »Geschwistern« und die Hero in Grillparzers Tragödie »Des Meeres und der Liebe Wellen«. Edle Wahrheit, zarte Einfachheit, echt weibliche Anmut und Gefühlstiefe zeichneten ihr durch schöne Erscheinung und sympathische Stimme noch besonders gehobenes Spiel aus. In späterer Zeit hat sie noch als Iphigenia große Erfolge erzielt. Sie ist Ehrenmitglied des Dresdener Hoftheaters.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 495.
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