Berlin [3]

[704] Berlin, Rudolf, Augenarzt, geb. 2. Mai 1833 zu Friedland in Mecklenburg-Strelitz, gest. 12. Sept. 1897 in Linththal (Schweiz), studierte in Göttingen, Würzburg, Erlangen und Berlin Augenheilkunde, war dann Assistent bei Pagenstecher in Wiesbaden und an der chirurgischen Klinik in Tübingen, errichtete 1861 in Stuttgart eine Augenklinik und wurde[704] 1875 Professor an der Tierarzneischule in Stuttgart, 1889 Professor in Rostock. B. betrieb zuerst die Augenheilkunde systematisch in vergleichender Weise und gab seit 1882 die »Zeitschrift für vergleichende Augenheilkunde« heraus, in der er Arbeiten über den Bau des Pferdeauges, über den normalen Augenhintergrund des Pferdes, über Star und Staroperationen bei Tieren, über periodische Augenentzündung etc. veröffentlichte. Außerdem arbeitete er über die Exstirpation des Tränensackes, den Einfluß der Konvexgläser auf das exzentrische Sehen, die Sehnervendurchschneidung, die Netzhautablösung beim Pferde, die Pathologie und Anatomie der Tränendrüsen, Refraktion der Tieraugen etc. Für das »Handbuch der gesamten Augenheilkunde« von Gräfe und Sämisch schrieb er die »Krankheiten der Orbita« (Leipz. 1880); ferner: »Untersuchungen über den Einfluß des Schreibens auf Auge und Körperhaltung des Schulkindes« (mit Rembold, Stuttg. 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 704-705.
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