Bismarck [3]

[908] Bismarck (Bismark), altmärk. Adelsgeschlecht, das schon im 13. Jahrh. in dem Städtchen Bismark angesessen war und von da nach dem benachbarten Stendal übersiedelte. Herbord v. B. wird 1270 zuerst genannt, Rule (Rudolf) v. B. 1309 als Altmeister der Gewandschneidergilde von Stendal erwähnt; dessen Sohn Klaus stand im Dienste des Erzbischofs Dietrich Kagelwid von Magdeburg und wurde von Markgraf Ludwig dem ältern von Brandenburg 1345 mit der Herrschaft Burgstall belehnt. Diese vertauschte die Familie 1562 mit Crevese, Schönhausen und andern Besitzungen, die jedoch z. T. im Laufe der Zeit verloren gingen. Aus der Familie B., von der einige Zweige den Freiherren- und Grafentitel erlangten, ging eine stattliche Zahl von Offizieren und auch zwei Minister (der Justizminister Levin Friedrich v. B., geb. 1703, gest. 1774, und dessen Sohn, der Finanzminister August Wilhelm v. B., geb. 1750, gest. 1783) hervor. Auch ein russischer General, Ludolf August v. B., geb. 1683, gest. 1750, gehörte der Schönhauser Linie an; er war der Schwager Birons, in dessen Sturz er 1740 verwickelt wurde. Der rheinischen Linie B.-Schönhausen gehörte der württembergische General Friedrich Wilhelm von Bismark (s. d., Bd. 3, S. 2) an. Vgl. »Geschichte des schloßgesessenen adeligen Geschlechts v. B. bis zur Erwerbung von Crevese und Schönhausen« (Berl. 1866); G. Schmidt, Schönhausen und die Familie von B. (2. Aufl., das. 1898); H. Valentin v. Bismarck, Stammbuch des altmärkisch-uradligen Geschlechts von B. 1200–1900 (das. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 908.
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