Blutvergiftung

[101] Blutvergiftung, Verunreinigung des Blutes mit giftigen Substanzen, besonders die von kleinen, oft kaum wahrnehmbaren, und von größern Wunden ausgehenden Infektionen, wobei bestimmte Bakterienarten und deren giftige Stoffwechselprodukte in die Gewebe und auch ins Blut aufgenommen werden. Führt der Vorgang zu Eiterungen, so redet man von Pyämie, bedingt er dagegen vorwiegend sogen. Degenerationen der Organe, so spricht man von Septichämie. Die Erkrankung des Blutes ist durchaus nicht immer die wichtigste Erscheinung, aber der Ausdruck »B.« rührt noch aus der Zeit her, als man die Krankheiten mit Vorliebe auf Blutveränderungen zurückführte. Vgl. Antisepsis.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 101.
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