[176] Bolin, Wilhelm, finn. Philosoph und Literarhistoriker, geb. 2. Aug. 1835 in St. Petersburg, seit 1865 Professor der Philosophie in Helsingfors und seit 1873 Universitätsbibliothekar. Seine rechtsgeschichtlichen Hauptschriften sind: »Die Familie« (Helsingfors 1864) und »Europas Staatsleben und die politischen Lehren der Philosophie« (das. 186871, 2 Bde.). Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Essays (»Die Entwickelung des Familienbegriffs bis zur Reformation«, 1860; »Leibniz, ein Vorbote von Kant«, 1864; die deterministische »Lehre von der Willensfreiheit«, 1868) und eine Shakespeare-Ausgabe nach Hagbergs Übersetzung mit den Gilbertschen Illustrationen (2. Aufl., Lund 1889ff.). In Deutschland ist er als Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften und durch das Werk »Ludwig Feuerbach, sein Wirken und seine Zeitgenossen« (Stuttg. 1891) bekannt. Seine Korrespondenz mit Feuerbach ist in dessen »Briefwechsel und Nachlaß« (hrsg. von Grün, Leipz. 1874) abgedruckt.