Botanische Institute und Sammlungen

[266] Botanische Institute und Sammlungen. Laboratorien für anatomische, morphologische, physiologische und pathologische Untersuchungen der Pflanzen finden sich in Deutschland an fast allen Universitäten meist in Verbindung mit den botanischen Gärten und Sammlungen. Sie sind ausgerüstet mit Mikroskopen, chemischen und physikalischen Apparaten sowie mit Vorrichtungen zur Anstellung von Versuchen mit lebenden Gewächsen. Die botanischen Institute verfolgen den wissenschaftlichen Zweck, durch Experimente sowie durch mikroskopische, chemische und physikalische Untersuchungen tiefere Einsicht in die Lebensverhältnisse der Pflanzen zu gewinnen. Daneben dienen sie als Unterrichtsanstalten für die Studierenden der Naturwissenschaften, die in ihnen mit den Methoden der wissenschaftlichen Forschung bekannt gemacht und zu eignen Untersuchungen angeleitet werden. Vgl. Strasburger, Das botanische Praktikum. Anleitung zum Selbststudium der mikroskopischen Botanik (3 Aufl., Jena 1897); Derselbe, Das kleine botanische Praktikum, für Anfänger (4. Aufl., das. 1902); Detmer, Das pflanzenphysiologische Praktikum (2. Aufl., das. 1895). –Botanische Sammlungen sind in erster Linie Herbarien (s.d.), mit denen vielfach auch Holz-, Frucht- und Samensammlungen und Sammlungen von Pflanzen oder Pflanzenteilen, die, in Spiritus oder andern Konservierungsflüssigkeiten aufbewahrt, die an den getrockneten Pflanzen veränderte natürliche Form bewahren, verbunden sind (botanische Museen).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 266.
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