[711] Camargue, La (spr. -márgh'), Insel des Rhonedelta im franz. Depart. Rhonemündungen, wird von den beiden Hauptmündungsarmen der Rhone eingeschlossen und hat einen Flächeninhalt von etwa 750 qkm mit sehr geringer ständiger Bevölkerung. Das lediglich angeschwemmte, sumpfige, von Lachen und toten Flußarmen durchschnittene, fast ganz baumlose Land ist zwar durch Eindeichungen gegen Überschwemmungen geschützt und so stellenweise in fettes Marschland verwandelt; aber z. T. ist es mit Salz durchtränkt, z. T. ein Fieberherd, staubig im Sommer, halb unter Wasser im Winter, so daß nur 15,000 Hektar im nördlichen Teil angebaut sind und Weizen, Gerste, auch Wein hervorbringen, während sonst große Herden von Schafen, aber nur im Winter, auch Pferde und halbwilde Ochsen und Büffel auf den Sumpfflächen weiden. Namentlich gegen die Küsten hin, wo die Strandseen (darunter der Valcarés) 210 qkm einnehmen, ist der Boden trotz der Herstellung eines 45 km langen Dammes gegen das Meer und der ausgeführten Entwässerungsarbeiten noch vielfach morastig. Dieser Teil ist die Heimat unzähliger Wasservögel. Der südwestlichste Teil der C. heißt speziell Petite C., der südöstlichste Teil Ile du Plan du Bourg. Die einzige nennenswerte Ortschaft auf der Insel ist Saintes-Maries-de-la Mer (s.d.). Vgl. Leger, La C., étude agricole (Par. 1875).