[354] Crotus Rubiānus (Johannes Jäger), Humanist, geb. um 1480 in Dornheim bei Arnstadt i. Th., gest. nach 1539, studierte seit 1498 in Erfurt, wo er mit Luther, Hutten und Mutian befreundet war, wurde 1508 Lehrer der Grafen von Henneberg, war 151015 Vorsteher der Klosterschule in Fulda und ging nach einem Aufenthalt in Köln und Mainz 1517 nach Italien. 1520 nach Deutschland zurückgekehrt, schloß er sich mit Eifer der Reformation an und lebte 152430 am Hof Albrechts von Brandenburg in Königsberg. Doch durch die dortigen Erfahrungen abgestoßen, nahm er vom Erzbischof Albrecht von Magdeburg 1531 ein Kanonikat in Halle an, was seinen Bruch mit Luther herbeiführte. Er ist der Hauptverfasser der ersten Sammlung der »Epistolae obscurorum virorum« (1515, mit fingiertem Druckort Venedig). Vgl. G. Kampschulte, De J. Croto Rubiano (Bonn 1862); Einerk, Johann Jäger aus Dornheim (Jena 1885).