Dachschiefer

[408] Dachschiefer, ein meist dunkelblauer, seltener grauer (Lahn, Sauerland), roter oder grüner (England, Frankreich) Tonschiefer, der sehr vollkommen- und ebenschieferig ist (meist nach der transversalen Schieferung), leicht spaltet und deshalb zum Dachdecken sehr geeignet ist. Guter D. enthält etwa 56 Proz. Kieselsäure und 21 Proz. Tonerde; Beimengungen von Kohle, Kalk, Schwefelkies, Eisenoxyd etc. in größern Mengen machen den D. unbrauchbar. D. findet sich besonders in der Silur- und Devonformation, in Deutschland bei Lehesten, Gräfenthal und andern Orten in Thüringen, an der Mosel in den Kreisen Kochem und Mayen, am Rhein bei Kaub und Oberwesel, auch an der Nahe, an der Lahn, im westfälischen Sauerland und am Harz, ferner in Böhmen, Mähren, in den Ardennen, in Belgien, Luxemburg, Wales, bei Angers an der Loire und in Portugal[408] Man gewann ihn früher (seit 16. Jahrh.) im Tagebau, gegenwärtig vorzugsweise in unterirdischem Betrieb. Vgl. Knoch, Der D. in der Baupraxis (Berl. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 408-409.
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