De La Rey

[603] De La Rey, Jakobus Herklaas (Herkules), genannt »Oom Koos«, Burengeneral, geb. 22. Okt. 1847 im (spätern) Oranje-Freistaat, seit 1893 für Lichtenburg Mitglied des ersten Volksrats der Südafrikanischen Republik, war, ohne sich einer Partei anzuschließen, Freund Jouberts (s.d.), trat für Versöhnung zwischen burischen und Ausländerinteressen und für möglichstes Zurücktreten Transvaals in internationaler Politik ein, bis ihm Krügers Nachgiebigkeit doch zu weitgehend erschien. Bei der Kriegserklärung zum General ernannt, fiel er in den Nordosten der Kapkolonie ein, lieferte 12./13. Okt. 1899 das erste Gefecht (bei Kraaipan) und kämpfte dann unter Cronje (s.d.) im Westen, wo er 28. Nov. in dem unentschiedenen Gefecht am Modderflusse seinen ältesten Sohn verlor. Cronjes Gefangennahme vermochte er mit seiner kleinen Truppe ebensowenig zu hindern, wie den weitern Vormarsch der Engländer dauernd aufzuhalten. Am 11. Juli 1900 sing er bei Nitralsnek 5 Kompagnien mit 2 Geschützen und 1 Schwadron Baden-Powells (s.d.) weg. Bei der Reorganisation des Widerstands durch L. Botha (s.d.) zum Generalkommandamsassistenten und Mitglied der Regierung ernannt (August), erhielt D. unter dem Beirate des Staatsprokureurs I. Smuts den Westen Transvaals anvertraut, wo er bald 7000 Mann unter Waffen brachte. Am 13. Dez. schlug er General Clements bei Nooitgedacht, zwang 31. Jan. 1901 die Posten von Modderfontein bei Krügersdorp zur Übergabe, siegte 20. Febr. bei Hartebeestfontein, verlor zwischen diesem Ort und Vetpan an Babington 24. März 9 Geschütze und 170 Mann, besiegte aber 29. Mai Dixon bei Blakfontein. Nachdem er im September unmittelbar bei Pretoria eine Batterie erbeutet hatte, schlug er 24. Okt. Oberst Donop bei Kleinfontein. Seine glänzendsten Taten aber waren die Siege von Ijzerspruit über Oberst Anderson (25. Febr. 1902) und von Klerksdorp über Lord Methuen (7. März), der verwundet in seine Hände fiel, aber wieder freigegeben ward. Nach dem Friedensschlusse (31. Mai) besuchte er im Herbst 1902 mit L. Botha und De Wet Europa.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 603.
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