[267] Botha, Louis, Burengeneral, geb. 27. Sept. 1862 als Sohn eines »Voortrekkers« aus franz. Geschlecht und einer holländ. Afrikanerin (van Rooijen), kämpfte 1884 unter den Freiwilligen, die sich in den Zulukriegen Land erwarben, und war dort bis 1887 Feldkornett. Dann kurze Zeit Beamter in Swasiland, ließ er sich danach im Distrikt Vrijheid nieder und wurde 1897 Volksrats-Abgeordneter neben Lukas Meijer, als dessen Adjutant er 1899 in den Krieg mit England zog. Schon bei Colenso (15. Dez.) und am Spionskop (22. und 24. Jan. 1900) in Stellvertretung Höchstkommandierender, erhielt B. nach dem Tode Jouberts (27. März) den Oberbefehl über die Transvaalburen, die er im Distrikt Lijdenburg sammelte. Seine größte Leistung waren die Schlacht bei Belfast und Dalmanutha gegen eine zehnfache Übermacht (23.28. Aug.) und sein Rückzug durch das fieberreiche Buschfeld; danach organisierte er von neuem den Widerstand, dessen Einzelbetätigung er seinen Assistenten De la Rey[267] (SW. Transvaals), Beijers (NW.), Viljoen (NO.), Christian Botha (SO.) und J. C. Smuts (Kapkolonie; seit Herbst 1901) anvertraute. Die auf Grund einer Besprechung mit Kitchener in Middelburg (20. Febr. 1901) von England 7. März angebotenen Friedensbedingungen erklärte B. für undiskutierbar, fiel im Herbst mit 4000 Mann in Natal ein, verfocht jedoch, persönlich mild und fromm, das große Ziel eines Freiheitskampfes stark erfassend, aber einen zwecklosen Kleinkrieg verurteilend, bei den Beratungen der Burengenerale zu Klerksdorp (9.11. April 1902), zu Pretoria (12.18. April) und zu Vereeniging (15.31. Mai) entschieden die Notwendigkeit, Frieden zu schließen. Danach war B. Führer der Abordnung, die von den Burenfreunden in Europa Mittel zum Wiederaufbau seines Volkes gewinnen sollte.