[41] Diptychon (griech.), eine aus zwei zusammengelegten Blättern bestehende Schreibtafel, die ursprünglich aus Holz gefertigt und mit Wachs überzogen, später aus Silber, Gold und Elfenbein verfertigt wurde. Bestanden diese Schreibtafeln aus drei und mehreren Blättern, so nannte man sie Triptycha, Polyptycha etc. Prätoren, Ädilen und Konsuln bedienten sich der Diptychen zu öffentlichen Geschenken, was später nur noch den letztern gestattet wurde. In der alten christlichen Kirche wurden zunächst die Namen der Wohltäter der Kirche in sie eingetragen und bei dem der Konsekration vorangehenden Gebet vom Diakon vorgelesen, während gegenwärtig der Priester bei dem »Memento, Domine etc.« im Meßkanon sie nur noch leise nennt oder auch ihrer nur gedenkt oder, die Diptychen auf den Altar niederlegend, in allgemeinen Worten auf sie hindeutet. Nur die griechische und armenische Kirche haben den Gebrauch der vom Diakon zu rezitierenden Diptychen bis jetzt beibehalten. Aus den Diptychen gestrichen zu werden, galt als gleichbedeutend mit der Exkommunikation. Nicht selten waren die Diptychen auch mit bildlichen Darstellungen geschmückt und wurden vielfach als Buchdeckel der Ritualbücher benutzt. S. Tafel »Christliche Altertümer II«, Fig. 14.