Druey

[219] Druey (spr. drūä), Charles, schweizer. Staatsmann, geb. 12. April 1799 zu Faoug im Kanton Waadt, gest. 29. März 1855, studierte die Rechte zu Lausanne, Tübingen, Heidelberg, Göttingen, Berlin und Paris, ließ sich in seinem Heimatskanton als Anwalt nieder, wurde 1828 in den Großen Rat und 1831 in den Staatsrat der Waadt gewählt. Ursprünglich konservativen Ansichten zugeneigt, wandte er sich später den Radikalen zu, nahm bei der Bewegung von 1845 mit den übrigen Staatsräten seine Entlassung, stellte sich aber sofort an die Spitze der provisorischen Regierung und blieb von da an das politische Haupt der Waadt. Als erster Tagsatzungsgesandter seines Kantons wirkte er 1846/47 für die Ausweisung der Jesuiten, die Auflösung des Sonderbundes und die Bundesreform. 1848 wurde er zum Mitglied des neugeschaffenen Bundesrats und 1850 zum Bundespräsidenten gewählt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 219.
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