Ehrhard

[416] Ehrhard, Albert, kath. Theolog und Kirchenhistoriker, geb. 14. März 1862 in Herbitzheim (Elsaß), 1884 Priester, 1888 Professor am Priesterseminar in Straßburg, 1892 Professor der Theologie in Würzburg, 1898 in Wien, 1902 in Freiburg i. B., 1903 in Straßburg. E. schrieb: »Forschungen zur Hagiographie[416] der christlichen Kirche« (Rom 1897); »Stellung und Aufgabe der Kirchengeschichte in dee Gegenwart« (Stuttg. 1898); »Der katholische Student und seine Ideale« (Wien 1899); »Die orientalische Kirchenfrage und Österreichs Beruf zu ihrer Lösung« (Stuttg. 1899). Viel genannt wurde E. wegen seines Buches »Der Katholizismus und das 20. Jahrhundert im Lichte der kirchlichen Entwickelung der Neuzeit« (1.–12. Aufl., Stuttg. 1902), das eine Anzahl von Gegenschriften hervorrief, gegen die E. sich in der Schrift: »Liberaler Katholizismus?« (1.–5. Aufl., das. 1902) verteidigte. Außerdem verfaßte E. den Abschnitt über Theologie in Krumbachers »Geschichte der byzantinischen Literatur« (2. Aufl., Münch. 897). Mit E. Müller gibt er die »Straßburger theologischen Studien« (Freib. 1892 ff.) heraus, in deum er selbst den Bericht über die altchristliche Literatur und ihre Erforschung seit 1880 und von 1884–90 (1884 u. 1900) bearbeitete. Auch ist er Mitherausgeber der »Forschungen zur christlichen Literatur- und Dogmengeschichte« (Mainz 1900 ff.) und der »Theologischen Studien der Leo-Gesellschaft« (Wien 1902 ff.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 416-417.
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