Elektro-optische Erscheinungen

[686] Elektro-optische Erscheinungen, Erscheinungen, durch die sich Beziehungen zwischen Elektrizität und Licht offenbaren. Insbesondere bezeichnet man so die 1875 von Kerr entdeckte Erscheinung, daß durchsichtige nichtleitende (diëlektrische) feste und flüssige Körper, z. B. Glas, Schwefelkohlenstoff, zwischen entgegengesetzt elektrisch geladenen Polen (Metallkugeln) doppelbrechend werden, was sich durch Einwirkung auf einen polarisierten Lichtstrahl verrät, den man durch den Körper zwischen den Polen hindurchschickt. Eine elektro-optische Erscheinung ist auch die von Hertz entdeckte lichtelektrische Entladung, daß nämlich die Funkenentladung durch Bestrahlung der Kathode mit ultraviolettem Licht begünstigt wird und die damit in Beziehung stehende, von Hallwachs aufgefundene Erscheinung, daß gewisse Körper (amalgamiertes Zink, blankes Kalium, Natrium etc.) negativ elektrisiert bei Beleuchtung mit ultraviolettem Licht ihre Ladung verlieren (s. Lichtelektrische Erscheinungen).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 686.
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