Elster [3]

[737] Elster (Bad E.), Dorf und Badeort in der sächs. Kreish. Zwickau, Amtsh. Ölsnitz, in romantischer Gebirgslandschaft an der Weißen Elster, nahe der böhmischen Grenze und an der Staatsbahnlinie Plauen i. V.-Eger, 494 m ü. M. gelegen, hat eine neue evangelische gotische Kirche, einen kath. Betsaal, ein Denkmal des frühern Badearztes Flechsig, eine Marmorgruppe im Badepark (Brunnennymphe, einer Kranken vom Heilquell reichend), betreibt Weißstickerei, Weberei und zählt (1900) 1991 Einw. Die hier befindlichen Mineralquellen (Analyse der Marienquelle s. Tabelle »Mineralwässer III«), schon vor 1669 benutzt, aber erst seit 1849 in Aufnahme gekommen, gehören mit Ausnahme einer Salzquelle zu den alkalisch-salinischen Eisenwässern und haben eine auffallende Ähnlichkeit mit den Quellen von Franzensbad in Böhmen. Auch Moor-, Dusche-, Sprudelbäder, elektrische Bäder, Molken- und Kefiranstalt sind vorhanden. Die Quellen von E. finden Verwendung bei Krankheiten der weiblichen Geschlechtsorgane, Blutarmut und Nervenaffektionen. Das salinische Eisenmoor dient bei Neuralgien und Lähmungen, Rheumatismus, nach Verrenkungen und Knochenbrüchen, bei chronischen Exsudaten im Beckenraum etc. Das Klima von E. ist ein tonisierendes Berg- und Waldklima. Die Zahl der Kurgäste betrug 1902: 8743. 1849 ging das Bad an den Staat über. Die waldreiche Umgebung von E. bietet Gelegenheit zu lohnenden Ausflügen. Vgl. Flechsig, Bad E. (3. Aufl., Leipz. 1884); Peters, Die Quellen und Bäder Elsters (2. Aufl., das. 1884); Hahn, Bad E. (10. Aufl., Berl. 1890); Helmkampff, Führer durch Bad E. und Umgebung (6. Aufl., Elster 1896).[737]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 737-738.
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