[668] Huschke, Philipp Eduard, Rechtsgelehrter, geb. 26. Juni 1801 in Münden, gest. 8. Febr. 1886 in Breslau, wurde 1822 Privatdozent in Göttingen, 1824 als ordentlicher Professor der Rechte nach Rostock und von da 1827 in gleicher Eigenschaft nach Breslau berufen, wo er 1838 Senior und Ordinarius des Spruchkollegiums ward. Außer kleinern juristischen, theologischen und philologischen Abhandlungen schrieb er: »Studien des römischen Rechts« (Bresl. 1830, Bd. 1); »Die Verfassung des Königs Servius Tullius« (Heidelb. 1838); »Über den zur Zeit der Geburt Jesu Christi gehaltenen Zensus« (Bresl. 1840); »Über das Recht des Nexumund das alte römische Schuldrecht« (Leipz. 1846); »Über den Zensus und die Steuerverfassung der frühern römischen Kaiserzeit« (Berl. 1847); »Gaius, Beiträge zur Kritik und zum Verständnis seiner Institutionen« (Leipz. 1855); »Die oskischen und sabellischen Sprachdenkmäler« (Elberf. 1856); »Die iguvischen Tafeln nebst den kleinern umbrischen Inschriften« (Leipz. 1859); »Jurisprudentiae antejustinianeae quae supersunt« (das. 1861, 5. Ausg. 1886); »Das alte römische Jahr und[668] seine Tage« (Bresl. 1869); »Die Multa und das Sacramentum« (Leipz. 1874); »Das Recht der Publicianischen Klage« (Stuttg. 1874); »Zur Pandektenkritik« (Leipz. 1875); »Die neue Oskische Bleitafel« (das. 1880); »Die jüngst aufgefundenen Bruchstücke aus Schriften römischer Juristen« (das. 1880); »Die Lehre des römischen Rechts vom Darlehn« (Stuttg. 1882). Als Wortführer der preußischen Altlutheraner hat er sich in seinen Beiträgen zur »Evangelischen Kirchenzeitung« und in dem von Scheibel herausgegebenen »Theologischen Votum eines Juristen über die preußische Agende« (Nürnb. 1832) betätigt. 1841 wurde er Direktor des Oberkirchenkollegiums der 1845 vom Staat anerkannten evangelisch-lutherischen Kirche, für deren Verfassungsgrundsätze er in der apologetischen Schrift »Die streitigen Lehren von der Kirche, dem Kirchenamt, dem Kirchenregiment und den Kirchenordnungen erörtert« (Leipz. 1863) in die Schranken trat.