[43] Eriesee (spr. īrĭ-, früher Lake of the Cat genannt), der südlichste und zweitkleinste der fünf großen Lorenzseen in Nordamerika (s. die Karten bei »Vereinigte Staaten«), an der Nordgrenze der Vereinigten Staaten (Michigan, Ohio, Pennsylvanien, New York) gegen Kanada (Ontario), zwischen 41°25'42°55' nördl. Br. und 78°52'83°33' westl. L., ist 395 km lang, 5092 km breit, von 1058 km Umfang und 24,586 qkm Fläche. Er nimmt durch den St. Clair-Fluß und-See und durch den Detroitfluß die Gewässer des Huronensees auf und fließt durch den Niagara in den Ontariosee ab, bildet mehrere Baien und enthält viele, z. T. nicht unbedeutende Inseln (Pelée, Long Point). Seine größte Tiefe beträgt nur 37 m, die durch die Schuttzufuhr der einmündenden Flüsse im Abnehmen begriffen ist. Sein Spiegel liegt 173 m ü. M., 3 m unter dem Huronensee und 100 m über dem des Ontariosees. Seine im allgemeinen flachen Ufer erheben sich am untern Ende zu einer senkrechten Höhe von 30 m. Heftige Winde und starke Strömungen sowie der Mangel guter Häfen und die felsige Beschaffenheit der Nordküste hindern die Schiffahrt. Auch sind von Dezember bis April alle Häfen durch Eis geschlossen. Dennoch bietet der See große Vorteile als Verkehrsstraße, zumal er durch den Wellandkanal mit dem Ontariosee, durch den Eriekanal (s.d.) mit dem Hudson, durch den Ohiokanal (von Cleveland aus) mit dem Ohio bei Portsmouth, durch den Miamikanal (von Toledo aus) mit Cincinnati in Verbindung steht und von einem sehr[43] dichten Bahnnetz begleitet wird. Der sehr bedeutende Handel seiner Uferstädte Port Dover, Port Burwell, Port Stanley auf kanadischer Seite, weit mehr aber der Unionshäfen Toledo, Sandusky, Cleveland, Erie, Dunkirk, Buffalo wird auf über 1 Milliarde Mk. geschätzt. 1900 gehörten zu den vereinsstaatlichen Häfen 733 Fahrzeuge von 623,384 Ton., und die Gesamtverfrachtung betrug 19,3 Mill. Ton.