Fairbairn

[282] Fairbairn (spr. fǟrbern), Sir William, Ingenieur, geb. 19. Febr. 1789 zu Kelso in Schottland, gest. 18. Aug. 1874 in Moor Park bei Farnham in Surrey, arbeitete als Lehrling bei den Maschinen der Kohlengruben von Percy Main, seit 1810 als Tagelöhner an mehreren Orten Englands. 1816 etablierte er sich als Ingenieur in Manchester, verband sich bald darauf mit Lillie, brachte in Spinnereien wesentliche Verbesserungen an den Maschinen an und erlangte dadurch die Mittel zur Errichtung einer eignen Fabrik. Er widmete sich nun dem Schiffbau, baute in Manchester 1831 eins der ersten eisernen Schiffe und eröffnete 1835 eine große Schiffbauanstalt in Millwall bei London, wo er in 14 Jahren über 120 eiserne Schiffe gebaut hat. Dabei verbesserte er die Arbeitsmaschinen und konstruierte die erste Nietmaschine für Kesselbleche und einen nach ihm benannten Dampfkessel. Große Aufmerksamkeit wendete er dem Eisenbau zu, und 1839 lieferte er in Millwall ein eisernes Gebäude, das eine Kornmühle enthielt, für Halil Pascha. 1845 trat er mit Stephenson in Verbindung und stellte für die Konstruktion von dessen Britanniabrücke die Querschnittsform fest. Er verbesserte die Konstruktion der Wasserräder, lieferte wichtige Untersuchungen über die Festigkeit der Kesselbleche und andrer Materialien, über die Zusammendrückbarkeit eiserner Röhren und über die Konstruktion der Dampfkessel. 1869 wurde er geadelt. F. war einer der Gründer der British Association for the advancement of science und 1861 ihr Präsident. Er schrieb: »Application of iron to building purposes« (1854); »Construction of boilers and boiler explosions« (1851); »Construction of the Conway and Britannia Bridges« (1849); »Iron, its history, properties and manufacture« (1865, 3. Aufl. 1869); »Treatise on mill and millwork« (1861–63, 2 Bde.; 4. Aufl. 1878); »Useful information for engineers« (1856–66, 3 Serien); »On cast and wrought iron for building purposes« (1864, 4. Aufl. 1870); »Iron ship building« (1865). Seine Selbstbiographie gab W. Pole (Lond. 1877, Auszug 1878) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 282.
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