[569] Fināle, (ital., »Schluß«), in der Musik der letzte Satz eines größern Instrumentalstückes, einer Sonate, eines Quartetts, einer Symphonie etc., oder das Schlußstück eines Opernaktes. In der altern Sonate und Symphonie ist der Schlußsatz meist ein leicht bewegtes Tonstück (Rondo) von lebhafter und heiterer Art, nicht selten sogar ein Menuett einfachster Art. Erst durch Beethoven ist, was bei Haydn und Mozart vereinzelt vorkommt, zur Regel gemacht worden, daß das F. inhaltlich dem ersten Satz ebenbürtig gestaltet wird, so daß in diesen beiden sich die Grundstimmung des Werkes in vereinter Weise ausspricht, während die Mittelsätze dieselbe kontrastieren. In der Oper bestehen die Finales der einzelnen Akte in der Regel aus einer Kette von Ensembleszenen, die geziemend gesteigert sind und zur Ansammlung einer größern Zahl agierender Personen führen. Die ältere Opera seria hatte keine Finales im jetzt gebräuchlichen Sinne, die zuerst Logroscino (1750) in der Opera buffa aufbrachte, aus der sie Piccini in die Opera seria hinübernahm.