Frère

[89] Frère (spr. frǟr'), 1) Théodore, franz. Maler, geb. 24. Juni 1815 in Paris, gest. daselbst 25. März 1888, widmete sich unter Cogniet und Roqueplan der Malerei, ging 1836 nach Algerien, wohnte der Einnahme von Konstantine bei und bereiste Griechenland, Konstantinopel, Kleinasien, Syrien und Ägypten. Seine zahlreichen Bilder schildern fast sämtlich das Leben in Algerien, der Türkei und Ägypten. Die bedeutendsten sind: eine Reihe von Bildern aus Konstantine (1840–48), der Ruheplatz der Araber (1850), der Basar in Damaskus, ein Harem in Kairo, die Ruinen von Karnak, das Café von Galata, der Samum, eine arabische Hochzeit, Brunnen bei Nehemy (im städtischen Museum zu Stettin), die Insel Philä, die Kalifengräber in Kairo und eine Karawane von Mekka.

2) Edouard, franz. Maler, Bruder des vorigen, geb. 10. Jan. 1819 in Paris, gest. 24. Mai 1886 in Anvers-sur-Oise, trat, 17 Jahre alt, in das Atelier von Delaroche, wurde Schüler der Ecole des beauxarts und erwarb sich als Genremaler bald einen bedeutenden Ruf. Seine Gegenstände sind meist dem Leben der niedern Stände entnommen, insbes. der Kinderwelt. Unter seinen überaus zahlreichen, größtenteils durch Stich oder Lithographie populär gewordenen Bildern sind die hervorragendsten: der kleine Gourmand und der kleine Neugierige (1843), der kleine Tausendkünstler (1844), die Henne mit den goldenen Eiern (1846), die kleine Lieferantin (1855), die Ruhe, der Ausgang aus dem Bade, die Sonntagstoilette (1856 u. 1857), die kleine Köchin (1858), der Kunsthändler (in der Kunsthalle zu Hamburg).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 89.
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