Frankenwald

[833] Frankenwald, Gebirge in Mitteldeutschland, zwischen dem Thüringer Wald und dem Fichtelgebirge, daher bald zu diesem, bald zu jenem gerechnet, jedoch geognostisch und topographisch ein Gebirge für sich bildend. Im SO. lehnt sich dasselbe an das Fichtelgebirge an und zieht sich in nordwestlicher Richtung nach dem Thüringer Wald hin. Einige nehmen die Grenze am Wetzstein bei Lehesten, andre, besonders Cotta, an den Quellen der Schwarza und Werra an. Es bildet ein 40–50 km breites, wellenförmiges Grauwackenplateau von 600 m Mittelhöhe mit flachen Berghöhen und plumpen Rücken, überragt von einigen schärfern quarzigen oder aus Kieselschiefer bestehenden Knoten und vereinzelten Grünsteinkuppen. Die Täler sind meist merkwürdig gewunden, mit scharfen Talkämmen und halbinselartigen Vorsprüngen. Einzelne Kuppen erheben sich wenig über das Plateau, so: der Döbra südwestlich von Hof 794 m, der Kulm bei Lobenstein 728 m, der Wetzstein bei Lehesten 785 m, die beiden letztern bisweilen schon zum Thüringer Wald gerechnet. Nimmt man die Gegend um die Quellen der Schwarza und Werra als nordwestliche Grenze an, so erreicht der F. im Kieferle bei Steinheid mit 868 m die bedeutendste Höhe im ganzen Zuge. Vgl. die »Geologische Karte von Thüringen«; Gümbel, Geognostische Beschreibung des Fichtelgebirges mit dem F. (Gotha 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 833.
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