[546] Genast, Franz Eduard, Schauspieler und Sänger (Bariton), geb. 15. Juli 1797 in Weimar, gest. 3. Aug. 1866 in Wiesbaden, Sohn des weimarischen Hofschauspielers Anton G. (gest. 4. März 1831), debütierte in Weimar 1814 als Osmin in Mozarts »Entführung«, wurde 1817 Mitglied der Dresdener, 1818 der Leipziger Bühne, übernahm 1828 die Leitung des Theaters in Magdeburg und ward 1829 durch die Vermittelung Goethes lebenslänglich in Weimar engagiert. Später trat er nur noch als Schauspieler auf. G. hat außer vielen Liedern die Opern: »Der Verräter in den Alpen« und »Die Sonnenmänner« in Musik gesetzt und u. d. T.: »Aus dem Tagebuch eines alten Schauspielers« (Leipz. 1862 bis 1866, 4 Bde.; neu hrsg. von Kohlrausch, Stuttg. 1904) seine Memoiren veröffentlicht, von denen namentlich die ersten Bände wichtige Beiträge zur Schiller-Goethe-Periode in Weimar enthalten. Seine Gattin Karoline Christine, geb. 31. Jan. 1800 in Kassel, gest. 15. April 1860 in Weimar, Tochter des Schauspielers W. Böhler, debütierte als Opernsängerin 1814 in Frankfurt a. M., ging unter Anleitung von Sophie Schröder in Prag zum Schauspiel über und nahm 1817 ein Engagement in Leipzig an, wo sie sich 1820 mit G. verheiratete. Sein Sohn Wilhelm, geb. 30. Juli 1822 in Leipzig, gest. 18. Jan. 1887 als Ministerialrat in Weimar, 1869 Mitglied des norddeutschen, dann des deutschen Reichstags, machte sich als dramatischer Dichter (»Bernhard von Weimar«, »Florian Geyer«) und Romanschriftsteller bekannt.