Gensonné

[579] Gensonné (spr. schangßŏné), Armand, Girondist, geb. 10. Aug. 1758 in Bordeaux, gest. 31. Okt. 1793, lebte in seiner Vaterstadt als Advokat. Der Revolution mit Eifer zugetan, ward er bei Errichtung des Kassationshofes (1791) dessen Mitglied. Vom Departement der Gironde in die Gesetzgebende Versammlung gewählt, bildete er mit Guadet, Vergniaud u. a. die Partei der Girondisten. Im Januar 1792 schlug er als Mitglied des diplomatischen Ausschusses das Gesetz vor, das die Brüder des Königs und mehrere angesehene Emigranten in Anklagestand versetzte, betrieb, um eine Reaktion im Innern zu verhindern, die Kriegserklärung an Österreich und verfaßte im April den Bericht über diese. Gleichzeitig verfolgte er die österreichische Partei am Hof, zeigte 25. Mai die Existenz eines »Comité autrichien« an und suchte die Minister in Anklage zu versetzen. Auch verlangte er (im Juli 1792) die Suspension des Königs und bald für die Gemeinderäte das Recht, jeden Verdächtigen zu verhaften. Nach den Septembergreueln forderte G. dagegen die Bestrafung der Schuldigen. Als im März 1793 der Kampf zwischen dem Berg und der Gironde der Entscheidung nahte, verteidigte G. als Präsident des Konvents seine Partei mit Sicherheit und Kühnheit gegen die Anschuldigungen der Schreckensmänner. Besonders heftig von den Jakobinern angefeindet, wurde er 2. Juni mit den Häuptern seiner Partei verhaftet und bestieg trotz seiner beredten Verteidigung mit den übrigen Girondisten das Schafott.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 579.
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