Girodet de Roucy-Trioson

[867] Girodet de Roucy-Trioson (spr. schirodä dö rußitriosóng), Anne Louis, franz. Maler, geb. 5. Jan. 1767 in Montargis (Loiret), gest. 9. Dez. 1824 in Paris, wurde 1785 Schüler Davids und erhielt 1789 den Preis für Rom, wo er 1792 den schlafenden Endymion (im Louvre) und einen Hippokrates, die Geschenke des persischen Königs zurückweisend, ausführte. Unter den nach seiner Rückkehr in Paris geschaffenen Werken machte eine große Sintflutszene (1806, im Louvre) das größte Glück, da sie bei der Verteilung des zehnjährigen Preises (1810) den Sabinerinnen von David vorgezogen wurde und den Preis erhielt. Schwächer waren: die Übergabe Wiens an Napoleon (1808), die Empörung in Kairo (1810), beide in Versailles; dagegen entsprach ganz des Künstlers Eigenart Atalas Begräbnis (nach Chateaubriands Erzählung, 1808, im Louvre, sein Hauptwerk). Außerdem zeichnete er viele Illustrationen zu Werken antiker Schriftsteller. Seine Arbeiten charakterisiert eine korrekte Zeichnung, eine aus dem Studium der Antike abgeleitete Komposition und Darstellungsweise und kräftiges, durch frappante Beleuchtungseffekte gehobenes Kolorit. Seine »Œuvres posthumes, poétiques et didactiques« (Par. 1830, 2 Bde.) enthalten seinen Briefwechsel und ein Gedicht : »Le Peintre«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 867.
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