[244] Grasse (spr. graß'), Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Seealpen, 325 m ü. M., am Südabhang des Rocavignon, an der Mittelmeerbahn (Cannes-G.) und der Lokalbahn Meyrargues-Nizza reizend gelegen, besuchter Winterkurort, mit herrlichem Klima, hat enge und steile Straßen, eine ehemalige Kathedrale, ein Stadthaus mit altem Turm, ein Hospital mit drei Gemälden von Rubens, ein Kommunalcollège, ein Seminar, eine Bibliothek (13,000 Bande und wertvolle Manuskripte), Handelsgericht und Gewerbekammer. Es treibt berühmte Blumenzucht, Fabrikation von Parfümerien und Essenzen (die 60 Fabriken verarbeiten jährlich 930,000 kg Rosen und 1,860,000 kg Orangeblüten), Fabrikation von Ölen, Konserven, Konfitüren etc., hat Marmorbrüche u. (1961) 10,898 (als Gemeinde 15,429) Einw. G. stammt aus der Römerzeit und verdankt sein Emporkommen den räuberischen Angriffen der Barbaresken auf die Stadt Antibes, deren Bewohner sich im 13. Jahrh. nach G. zurückzogen. 1244 wurde hierher das Bistum von Antibes verlegt, aber 1801 aufgehoben. Vgl. »G. notice historique et climatologique, etc.« (Grasse 1903).