Grinnell-Land

[346] Grinnell-Land, Land im arktischen Amerika, bildet mit Grantland im N. und Ellesmereland im S. eine zusammenhängende Landmasse, die durch Smithsund, Kanebecken und Kennedykanal von Grönland, durch den Jonessund von North-Devon getrennt ist und nach N. bis zum Kap Columbia unter 83° nördl. Br. reicht. Ins Innere dringen an der Westküste der Greelyfjord, an der Ostküste der Hayessund und die Lady Franklin-Bai, wo unter 81°45´ die Amerikaner 1882–84 eine internationale Beobachtungsstation hatten. Auf dem granitischen Grundgebirge lagern paläozoische, triassische und tertiäre Sedimente, mehrfach von vulkanischen Gesteinen durchbrochen. Das Jahresmittel der Temperatur beträgt in der Lady Franklin-Bai ungefähr -20°. Von Säugetieren wurden Wolfe, Füchse, Hermeline, Hafen, Lemminge und Moschusochsen beobachtet. G. wurde 1854 von Kane entdeckt und nach Grinnell (s. d.) benannt, 1875–76 von der englischen Expedition unter Nares und 1898–1902 von dem Amerikaner Peary und dem Norweger Sverdrup erforscht. – Südwestlich von G., am Nordende der Wellingtonstraße, liegt unter 77° nördl. Br. die 1850 von de Haven entdeckte Grinnellinsel. S. Karte »Nordpolarländer«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 346.
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