Gussenbauer

[534] Gussenbauer, Karl, Chirurg, geb. 30. Okt. 1842 zu Ober-Vellach im Mölltal (Kärnten), gest. 18. Juni 1903 in Wien, studierte in Wien, wurde hier Assistent an Billroths Klinik, 1875 Professor der Chirurgie und Direktor der chirurgischen Klinik in Lüttich, wurde 1878 an die deutsche Universität in Prag und 1894 als Nachfolger Billroths nach Wien berufen. Seine hervorragendsten Leistungen beziehen sich auf die Kehlkopfexstirpation, die Magenresektion und partielle Darmresektion, die künstliche Knochentrennung, Lehre von den Geschwülsten, besonders die Verbreitungsweise der Geschwülste, der Chirurgie des Gehirns, des Rückenmarks und der Nerven, die Massage, Nervendehnung und akzidentelle Wundkrankheiten. Auch konstruierte er den ersten brauchbaren künstlichen Kehlkopf. Er schrieb: »Rapport de la clinique chirurgicale de l'université de Liége« (mit Peucker, Lüttich 1878); »Die traumatischen Verletzungen« (Stuttg. 1880); »Sephthämie, Pyohämie und Pyosephthämie« (das. 1882); »Beitrag zur Exstirpation von Beckenknochengeschwülsten« (Berl. 1891). Er war Mitherausgeber des »Archivs für klinische Chirurgie« (Berl.) und der »Zeitschrift für Heilkunde« (Prag).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 534.
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