Hugenottenstil

[609] Hugenottenstil, moderne Bezeichnung für eine Richtung in der Architektur, die von den aus Frankreich vertriebenen Hugenotten in Holland und Deutschland eingeführt wurde und während des 17. Jahrh. einzelnen von den Hugenotten angelegten Städten und Stadtteilen, z. B. Mannheim, das Gepräge gab Im Gegensatz zu dem italienischen Barock- und Jesuitenstil betont der H. im Kirchen- und Profanbau Einfachheit und Klarheit im Aufbau wie im Grundriß, im Kirchenbau unter besonderer Berücksichtigung der Erfordernisse des protestantischen Kultus. Beispiele dieses Stils sind die Schlösser in Mannheim und Biebrich, das Rathaus in Hanau, das Orangeriegebäude in Kassel, die beiden Kirchen auf dem Gendarmenmarkt und die Parochialkirche in Berlin, die Garnisonkirche in Potsdam und die lutherische Kirche in Amsterdam.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 609.
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