Jakobe

[156] Jakobe (Jakobäa, Jakobine), Herzogin von Jülich, geb. 16. Jan. 1558, Tochter des Markgrafen Philibert von Baden-Baden und Mechthildens von Bayern, nach dem frühen Tod ihrer Eltern von ihrem Oheim, Herzog Albrecht V. von Bayern, katholisch erzogen, vermählte sich 16. Juni 1585 mit Johann Wilhelm, dem Sohn des Herzogs Wilhelm IV. von Jülich. Dieser folgte 1592 seinem Vater, verfiel aber bald darauf in Blödsinn. J. wurde von der Regentschaft ausgeschlossen, da sie sich durch ihr unbeständiges Verhalten in der religiösen Frage und ihre Leidenschaftlichkeit viele Feinde gemacht hatte. Die Herzogin Sibylle, ihre Schwägerin, und die katholischen Räte klagten sie, um Johann Wilhelm eine neue Ehe zu ermöglichen, 1595 des Ehebruchs beim Kaiser an, und schritten, da dieser mit einem Urteil zögerte, zur Gewalt; 3. Sept. 1597 fand man J. erdrosselt im Bett. Eine Untersuchung über die Ursache des Todes fand nicht statt. Vgl. Stieve, Zur Geschichte der Herzogin J. von Jülich (Bonn 1878); Goecke, Zur Prozeßgeschichte der Herzogin J. von Jülich (»Zeitschrift für preußische Geschichte«, Bd. 15, 1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 156.
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