Juda [2]

[326] Juda (richtiger Jehuda, hebr. »Preis, Dank«, ähnlich wie Gottlob), Sohn Jakobs und der Lea, Ahnherr eines Stammes, der den südlichsten Teil Kanaans (mit Ausschluß Philistäas an der Meeresküste) bewohnte. Anfangs erstreckte sich dasselbe von dem Idumäischen Gebirge bis an die Nordspitze des Toten Meeres; später mußte jedoch ein Distrikt im W. zunächst gegen Philistäa hin an den Stamm Simeon abgetreten werden (s. das Kärtchen S. 331). Nach Sauls Tode trennte sich der Stamm J. von den übrigen Stämmen und erkannte David als König an. Nach 7 1/2jähriger Spaltung schlossen sich ihm auch die andern Stämme an. So kam der Stamm zum Besitz des Throns, bis sich nach dem Tode Salomos zehn Stämme von ihm trennten und unter Jerobeam (s. d.) das Reich Israel bildeten. Das nunmehr verbleibende Reich J. bestand nur aus den Stämmen J., Benjamin und Levi, behielt die legitime Dynastie, die Hauptstadt mit dem Tempel, war den feindlichen Angriffen weniger ausgesetzt als Israel, das es um 130 Jahre überdauerte, bis es sich nach der läuternden babylonischen Gefangenschaft zu einem neuen Staatsleben erheben konnte. Die Geschichte des Reiches J. s. Juden, S. 332 f.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 326.
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