Judä

[149] Judä, Leo, geb. 1482 in Rapperschwyl im Elsaß, Sohn eines Priesters u. der Elsane Hochsängin von Solothurn, studirte seit 1505 in Basel u. wurde daselbst mit Zwingli eng befreundet. In Basel bekleidete er auch eine Zeitlang das Diakonat zu St. Theodor, wurde 1512 Pfarrer in St. Pilt, 1518 Leutpriester in Einsiedeln u. 1522 Pfarrer an der St. Peterskirche zu Zürich. Er führte mit Zwingli die Reformation in Zürich ein, wohnte dem zweiten Züricher Religionsgespräch (Oct. 1523) bei u. unterstützte auch später Zwingli im Kampfe gegen die Wiedertäufer; er st. 19. Juni 1542. Er übersetzte die Paragraphen des Erasmus, einige lateinische Schriften Luthers u. die lateinischen Schriften Zwingli's ins Deutsche u. des Letzteren deutsche Schriften ins Lateinische, gab die Nachfolge Christi heraus u. ist besonders berühmt durch seine deutsche Bibelübersetzung, Zür. 1524–1529, wiederholt 1531, 1536, 1540 (Froschauerbibel); er schrieb auch einen größern Katechismus, deutsch u. lat. 1534, n.A. von J. C. Grob, Winterthur 1836, u. als Auszug aus demselben 1541, welcher in Zürich, Bern, Schaffhausen, St. Gallen, Chur u. im Thurgau eingeführt wurde. Seine Biographie schrieb sein Sohn Johannes, Pfarrer zu Flaach im Kanton Zürich, 1574.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 149.
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