Küßnacht

[880] Küßnacht, 1) (neuerdings Küßnach) Flecken und Bezirkshauptort im schweizer. Kanton Schwyz, 440 m ü. M.,-am Fuß des Rigi und am Oberende des Küßnachter Sees, einer Bucht des Vierwaldstätter Sees (Dampferstation), an der Gotthardbahn, in einem reizenden Gelände zwischen Weinbergen, Obstbäumen und Wiesen gelegen, mit Viehzucht, Obstbau, Glashütte und (1900) 1355 (als Gemeinde 3572) meist kath. Einwohnern. Auf einem Brunnen zu K. befindet sich ein 1843 errichtetes Standbild Tells. K. ist eine besuchte Sommerfrische. In der Nähe die Trümmer der 1308 zerstörten angeblichen Burg des Landvogts Geßler, ferner die Tells-Kapelle in der Hohlen Gasse am Wege nach Immensee, an der Stelle, wo Tell den Landvogt erschossen haben soll. In der Umgegend auch die Ruine des Luft- und Jagdschlosses Neu-Habsburg, das oft Aufenthalt des nachmaligen Königs Rudolf war und 1352 von den Luzernern zerstört wurde. 1424 schloß sich K. an den Kanton Schwyz an. Am 1. Mai 1798 fand bei K. ein Treffen zwischen Schwyzern und Franzosen statt. Vgl. Türler, K. am Vierwaldstätter See (Luzern 1894). – 2) Dorf, s. Küsnacht.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 880.
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