Kolditz

[259] Kolditz (Colditz), Stadt in der sächs. Kreish. Leipzig, Amtsh. Grimma, an der Staatsbahnlinie Glauchau-Wurzen, hat 3 evang. Kirchen, ein Schloß (darin eine Heil- und Versorgungsanstalt für männliche Geisteskranke), ein altertümliches Rathaus, Amtsgericht, Steingut-, Schamottewaren-, Strickgarn- und Nähfaden-, Schuhwaren- und Zigarrenfabrikation, Ziegelbrennerei, Mühlwerke, ein Elektrizitätswerk, Ton- und Braunkohlengruben in der Nähe und (1900) 5281 Einw. – K. gehörte zu Anfang des 12. Jahrh. zur Herrschaft Groitzsch und wurde von Friedrich Barbarossa erworben, der damit ein edles Geschlecht, die Herren von K., belehnte. Diese, die 1488 ausstarben, verkauften 1404 Stadt und Burg K. an die Markgrafen von Meißen. Durch die Hussiten 1430 verwüstet, wurde K. 1464 vom Kurfürsten Ernst wieder erbaut und war lange Zeit Witwensitz der Kurfürstinnen. Vgl. Bellger, Historische Beschreibung der Stadt K. (Leipz. 1832).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 259.
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