Lasūrstein

[214] Lasūrstein (Lasurit, Lapislazuli, armenischer Stein), ein schwefelhaltiges Calcium-, Natrium-, Aluminiumsilikat, das seine prachtvoll lasurblaue Farbe einer ähnlichen Verbindung verdankt wie das Ultramarin, kommt meist derb und eingesprengt, selten in regulären Kristallen vor; glasähnlich fettglänzend, kantendurchscheinend bis undurchsichtig, Härte 5,5, spez. Gew. 2,4. Von Salzsäure wird L. zersetzt unter Bildung von Kieselgallerie und Entwickelung von Schwefelwasserstoff. Der L. ist oft von gelben Schwefelkiespunkten durchsetzt und enthält in großer Menge, aber erst mit dem Mikroskop deutlich erkennbar, Diopsid oder Hornblende, auch Glimmer, Calcit, seltener Skapolith, Feldspat, Apatit und Zirkon. Hauptfundorte sind ein Kalkstein in Badakschan nördlich vom Hindukusch, am südlichen Ufer des Baikalsees, in China und in den Kordilleren von Chile, ferner Kalkauswürflinge des Monte Somma und der Peperin der Albaner Berge. Als Schmuckstein war der L. bereits bei den Römern, die ihn dem Saphir zurechneten, sehr geschätzt, der hochblaue L. wurde schon früh aus der Bucharei bezogen. Im Mittelalter ward er vorzüglich in Mosaiken zur Darstellung des Himmels benutzt. Jetzt wird der L. zu Ring- und Nadelsteinen, Kreuzen, Dosen, Vasen, Leuchtern, Schalen, Uhrgehäusen etc. und architektonischen Verzierungen verwendet. Früher diente er auch noch zur Bereitung des natürlichen Ultramarins. S. Tafel »Edelsteine«, Fig. 6.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 214.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: