Laufberger

[241] Laufberger, Ferdinand, Maler, geb. 16. Febr. 1829 zu Mariaschein in Böhmen, gest. 16. Juli 1881 in Wien, bildete sich auf den Akademien in Prag und Wien, malte zuerst Bilder aus dem Volksleben und begab sich 1855 im Auftrag des Triester Lloyd nach den Donaufürstentümern und Konstantinopel, um eine Reihe malerischer Ansichten für den Stich zu zeichnen. Ein zweijähriges Reisestipendium der Wiener Akademie ermöglichte ihm den Besuch der wichtigsten Kunststätten. Er bereiste Deutschland und Belgien, ging nach London, 1862 nach Paris, wo er ein figurenreiches Ölbild: das Publikum im Louvre, malte, darauf nach Italien. 1865 ward ihm die Ausführung des Vorhangs zur Komischen Oper übertragen. 1868 wurde er Professor des Figurenzeichnens und -Malens an der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums, um deren Aufblühen er sich verdient machte. Nach Vollendung des Vorhangs, der für die Gesellschaft für vervielfältigende Kunst gestochen wurde, fertigte er mehrere kleinere dekorative Arbeiten, bis der Neubau des Österreichischen Museums ihm Gelegenheit bot, einen Fries in Sgraffito und die Freskomalereien am Spiegelgewölbe des Treppenhauses (Venus, dem Meer entsteigend, umgeben von den Künsten) auszuführen. L. hat auch Genrebilder meist humoristischen Charakters gemalt: ein Privatgelehrter beobachtet eine Sonnenfinsternis (1858), Gebirgsreisende vor einem Bauernhaus (1859), alter Junggeselle[241] (1860), ein gemütliches Plätzchen und Genoveva im Walde (1861), Sommerabend im Prater (1864). Er hat auch radiert und Kartons für Glasmalereien gezeichnet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 241-242.
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