Lefort

[320] Lefort (spr. löfōr), Franz Jakob, Günstling Peters d. Gr. von Rußland, geb. 1653 in Genf, gest. 12. März 1699, trat in holländische Kriegsdienste und begab sich 1675 über Archangel nach Moskau, wo er in den Kreisen der Ausländer ein gewisses Ansehen genoß. Zu Ende der Regierung Feodors trat L. in russische Dienste; während der Regentschaft Sophiens (1682–89) erfreute er sich der Gunst des einflußreichen Fürsten Wasilij Galizyn und nahm teil an den Feldzügen in die Krim 1687 und 1689. Nach Peters d. Gr. Thronbesteigung (1689) begann die glänzende Laufbahn Leforts; sein geselliges Talent, Bildung und Hingebung an den jungen Zaren erwarben ihm dessen innige Freundschaft. Er wurde Großadmiral und stand während der Feldzüge nach Asow (1695 und 1696) dem Zaren als Ratgeber zur Seite. Als der Zar beschloß, Westeuropa kennen zu lernen, um Rußland dem Einfluß der abendländischen Kultur zu erschließen, stand L. an der Spitze der Gesandtschaft 1697, in welcher der Zar inkognito das Ausland besuchte. Vgl. Posselt, Der General und Admiral Franz L. (Frankf. a. M. 1866, 2 Bde.); Blum, Franz L. (Heidelb. 1867).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 320.
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