Leuk

[479] Leuk (franz. Loèche-la-Ville), Flecken und Bezirkshauptort im schweizer. Kanton Wallis, 2 km von der Station L. an der Simplonbahn, 795 m ü. M., mit (1900) 1752 meist kath. Einwohnern. Von hier führt eine Straße in 3 Stunden durch den wildromantischen Dalaschlund nach Bad-L. (Loèche-les-Bains), dem am Weg über die Gemmi in finsterm Bergkessel 1411 m ü. M. gelegenen Badeort mit 570 deutsch redenden, kath. Einwohnern. 22 heiße Gipsquellen treten hier zutage und liefern täglich fast 3 Mill. Lit. Wasser. Die heißeste und stärkste ist die Lorenzquelle (51°), welche die meisten Bäder versorgt und vor dem Gebrauch vorerst die ganze Nacht zum Abkühlen stehen gelassen wird; dann das Goldbrünnlein, die Brechquelle (41,5°), die Heilbadquelle (48,74°) u.a. Das Wasser ist klar, von einem bittersalzigen Geschmack und geruchlos. Hauptbestandteile der Quellen sind: Sulfate des Calciums, Magnesiums etc., kohlensaure Magnesia, kohlensaures Eisenoxydul, etwas Kochsalz, Bittersalz etc. Besonders wirksam sind sie gegen Krankheiten des Magens und der Verdauungswege, gegen gastrische und chronische Hautkrankheiten. Das Klima ist rauh und veränderlich (Mitteltemperatur Juli 13°, August 12,7°). Der Ort wurde wiederholt (1518, 1719, 1756 und 1767) durch Lawinen zerstört; dieser Gefahr hat man neuerdings durch Schutzbauten vorgebeugt. Vgl. Brunner, Das Leukerbad (5. Aufl., Basel 1887); Wolf, Lötschen und Leukerbad (Zürich 1886); v. Werra, Der Kurort Leukerbad (Wien 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 479.
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