Mikrotōme

[795] Mikrotōme (griech., »Kleinschneider«), Instrumente zur Anfertigung seiner Schnitte für mikroskopische Präparate. M. liefern Schnitte von etwa 2 qcm Fläche und 1/2 mm Dicke und gestatten, ein Objekt in ganze Reihen (Serien) derartiger Schnitte zu zerlegen, aus denen man sich bei aufeinanderfolgender mikroskopischer Untersuchung das Objekt in Gedanken wiederherstellen kann. Selbst so große Objekte wie ein menschliches Gehirn sind mit Mikrotomen in lückenlose Schnittreihen zerlegt worden. Meist läuft das mit Sorgfalt geschliffene Messer, auf einem sogen. Schlitten befestigt, auf einer horizontalen Bahn, während sich das Objekt durch eine seine Schraube um die verlangte Schnittdicke hebt, oder gleichfalls in einem Schlitten auf einer sanft ansteigenden Bahn langsam in die Höhe geschoben wird (Schlittenmikrotome). Zur Vorbereitung der Objekte, die nur selten (z. B. Hölzer) direkt schnittfähig sind, bringt man die weichen Stücke durch eine Kältemischung oder durch Verstäuben von Äther zum Erstarren (Gefriermikrotome) und schneidet bei möglichst niedriger Temperatur, oder man durchtränkt sie (nach passender Erhärtung durch chemische Mittel) mit Paraffin oder ähnlichen Stoffen, schneidet darauf das Paraffin mit dem darin eingebetteten Gegenstand und entfernt ersteres aus den Schnitten durch Terpentinöl oder Benzol etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 795.
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