[499] Neher, 1) Michael, Maler, geb. 31. März. 1798 in München, gest. daselbst 4. Dez. 1876, besuchte drei Jahre lang die Kunstakademie, arbeitete dann bei dem Hofmaler Klotz und dem Dekorationsmaler Angelo Quaglio und ging 1819 nach Italien, wo er sich der Architekturmalerei zuwandte. 1826 kehrte er nach München zurück und machte sich hier durch Kostümstücke, Landschaften, Ansichten von öffentlichen Plätzen und architektonische Darstellungen bekannt. Im Schloß Hohenschwangau malte er die Bilder im Saal des Schwanritters nach Kompositionen von Rubens und die im Heldensaal nach Schwind.
2) Bernhard von, Maler, geb. 16. Jan. 1806 in Biberach, gest. 17. Jan. 1886 in Stuttgart, erhielt seit 1822 seine Ausbildung in Stuttgart durch Dannecker und Hetsch, besonders aber in München durch Cornelius und verweilte sodann vier Jahre in Rom. Hier malte er die Auferweckung des Jünglings zu Nain (königliches Museum in Stuttgart). 1832 nach München zurückgekehrt, führte er am Isartor das Freskobild: Einzug Kaiser Ludwigs des Bayern nach der Schlacht bei Ampfing aus. 1836 erhielt er einen Ruf nach Weimar, um zwei Zimmer des großherzoglichen Schlosses mit Wandbildern nach Dichtungen von Schiller und Goethe zu schmücken. 1841 wurde er Direktor der Malerakademie in Leipzig, 1846 Professor der Kunstschule in Stuttgart, 1854 deren Direktor. Hier malte er die großen Ölbilder: die Kreuzabnahme (königliches Museum in Stuttgart), die Kreuzigung (für die katholische Kirche in Ravensburg) und die kleinern Ölgemälde: der Frühling (im königlichen Schloß), das Opfer Abrahams, Christus die Kinder segnend, Abraham mit den Engeln und einige[499] Bildnisse. Vor allem aber beschäftigten ihn große Kartons zu Glasgemälden, deren er sechs für die Stiftskirche, drei für die Schloßkapelle und je einen für die Leonhardskirche, die griechische Kapelle im königlichen Schloß und die Johanneskirche, sämtlich in Stuttgart, ausführte.