Nicander [2]

[616] Nicander, Karl August, schwed. Dichter, geb. 20. März 1799 in Strengnäs, gest. 7. Febr. 1839 su Stockholm, wurde, nachdem er in Upsala promoviert, 1823 Kanzlist in der königlichen Kanzlei zu Stockholm und machte mit Unterstützung der schwedischen Akademie und des Kronprinzen 1827–29 eine Reise nach Italien, die einen starken Einfluß auf seine Dichtung übte (»Erinnerungen aus dem Süden«, 1831–39). Unter seinen dichterischen Arbeiten verdienen Hervorhebung das den Kampf zwischen Heidentum und Christentum schildernde Trauerspiel »Das Runenschwert« (Stockh. 1820, 2. Aufl. 1835), zwei Sammlungen von Gedichten (das. 1825–27), die Dichtungen »Vaterlandsliebe« und »Tassos Tod« (1826), das ihm akademische Preise eintrug, und »König Enzio« (1828). Sein letztes Werk war der Romanzenzyklus »Der Löwe in der Wüste«, eine Verherrlichung Napoleons I. (Stockh. 1838). Ohne tiefere Originalität, zeichnen sich Nicanders Dichtungen durch Ge fühl, Stimmungsgehalt und Formvollendung vorteilhaft aus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 616.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: