Oberrheinischer Kreis

[872] Oberrheinischer Kreis, der vierte unter den 1500 eingerichteten sechs Kreisen des Reiches, der nach der endgültigen Einteilung von 1521 folgende Gebiete umfaßte: die Bistümer Worms, Speyer, Straßburg, Basel, Besançon, Sitten, Genf, Lausanne, Metz, Toul, Verdun, die Abteien Fulda und Hersfeld, Savoyen, Lothringen, Sponheim, Pfalz-Zweibrücken, Hessen-Kassel, die nassauischen Lande (außer Nassau-Dietz), Waldeck und 24 Städte. Die Kreistage hielt man in Worms, seit dem Anfang des 18. Jahrh. in Frankfurt a. M. Durch den Westfälischen Frieden sowie durch die Friedensschlüsse von Nimwegen, Ryswyk und Baden verlor der Kreis den größten Teil der links vom Rhein gelegenen Landschaften, und im Frieden von Lüneville 1801 fiel der Rest des linken Rheinufers an Frankreich; der Rest des niederrheinischen Kreises wurde nun zum oberrheinischen Kreis geschlagen. Vgl. Kreisverfassung, S. 632.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 872.
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