Pastor [3]

[491] Pastor, Ludwig, Geschichtsforscher, geb. 31. Jan. 1854 in Aachen, studierte 1875–48 in Bonn, Berlin und Wien Geschichte, habilitierte sich 1880 in Innsbruck, wurde 1886 außerordentlicher, 1887 ordentlicher Professor der Geschichte und ist seit 1901 Leiter des österreichischen Historischen Instituts in Rom. Er schrieb: »Die kirchlichen Reunionsbestrebungen während der Regierung Karls V.« (Freiburg 1879); »Die Korrespondenz des Kardinals Contarini während seiner deutschen Legation« (Münst. 1880); »Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters«[491] (Freiburg 1886–1906, Bd. 1–4; 4. Aufl. 1899 ff.; auch ins Französische, Italienische, Englische und Spanische übersetzt), sein Hauptwerk, bestimmt, die päpstliche Politik zu rechtfertigen; »Johannes Janssen, sein Leben und Werk« (5. Aufl., das. 1893); »Zur Beurteilung Savonarolas« (das. 1898); »August Reichensperger, ein Lebensbild« (das. 1899, 2 Bde.); »Ungedruckte Akten zur Geschichte der Päpste« (1. Bd. 1376–1464, das. 1904). Er bearbeitete Janssens »Geschichte des deutschen Volkes«, Bd. 1–6 (Freiburg 1893–97) neu und gab Bd. 7 u. 8 (14. Aufl. 1903) aus dessen Nachlaß heraus. Seit 1898 erscheinen unter seiner Redaktion »Erläuterungen und Ergänzungen zu Janssens Geschichte des deutschen Volkes«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 491-492.
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