Pastorale

[492] Pastorale (ital.), eigentlich soviel wie Hirtenstück, d.h. ländliche Szene, kommt zuerst als Name kleiner Bühnenstücke und zwar schon vor der Erfindung des Stile rappresentativo (s. Oper) vor und wurde später Bezeichnung für das kleinere idyllische Genre der Oper (vgl. Marsal, »La P. dramatique en France«, Par. 1906). Auch Instrumentalstücke von ländlichem, hirtenmäßigem Charakter, die etwa an ein Musizieren der Hirten auf der Schalmei u. dgl. erinnern, einfach in Rhythmus, Melodie und Modulation gehalten (wie Instrumentalsätze in Bachs Weihnachtsoratorium, Händels »Messias«), oder überhaupt solche, welche die Poesie des Landlebens verherrlichen sollen, wie Beethovens 6. Symphonie in F dur (die sogen. Pastorialsymphonie). Vgl. Pastourelle. Auch soviel wie Hirtenstab (des Bischofs) oder Krummstab (s. d.); dann auch Hirtenschreiben oder Hirtenbrief (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 492.
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